Nach dem 1:0-Sieg durch den Treffer von Yannick Tonye in der letzten Minute über den Wuppertaler SV kannte der Jubel bei der U23 des FC Schalke 04 keine Grenzen. Zum ersten Mal seit dem siebten Spieltag stehen die Knappen in der Regionalliga West nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.
Kein Wunder, dass die Erleichterung groß war. "Es ist ein überragendes Gefühl, nach dem Spiel mit drei Punkten dazustehen. In der letzten Woche hatten wir den Last-Minute-Sieg verpasst. Diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite", sagte Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel. Ausgerechnet Tonye hatte da den Sieg mit einem verschossenen Foulelfmeter weggegeben.
"Es war für beide Mannschaften ein sehr schweres Spiel mit viel Mittelfeldgeplänkel. Es war das klassische Spiel im Kampf um den Klassenerhalt. Wuppertal war sogar etwas näher am Führungstreffer, als wir. Aber Luca (Podlech, die Red.) hält uns mit zwei klasse Paraden im Spiel", atmete Fimpel tief durch. Ehrlich erklärte er: "Eigentlich war es das klassische 0:0-Spiel. Dann entscheidet eine einzelne Aktion. Es hätte in beide Richtungen ausgehen können."
Ist es aber nicht. Was ist der Erfolgsfaktor für die schon kaum noch für möglich gehaltene Aufholjagd? "Nach hinten stehen wir viel stabiler als in der Hinrunde. Nach vorne ist es nach wie vor zu wenig", meinte Fimpel.
Das Ergebnis: "Wir sind jetzt zum ersten Mal wieder nach ganz langer Zeit über dem Strich. Das war das Ziel vor dem Spiel. Wir haben uns herangerobbt durch viele Unentschieden, aber eben ohne Niederlage in der Rückrunde."
Zurecht wies er darauf hin, dass Wuppertal beinahe schon uneinholbar enteilt war. "Wuppertal war schon mal zehn Punkte weg. Deswegen spricht der Trend für uns", erklärte Fimpel. "Aber jetzt haben wir zwei Spiele aus der Kategorie ganz oben mit Duisburg und Lotte." Und der Trainer des kommenden Gegners am Freitagabend hat beim Sieg über den WSV ganz genau hingesehen. Denn Dietmar Hirsch war unter den 704 Besuchern im Parkstadion. Dennoch fahre man nicht chancenlos nach Duisburg. "Wir können jetzt das Vertrauen mitnehmen und haben jetzt endlich mal wieder etwas zu verteidigen und müssen nicht mehr permanent nach oben schauen, dass wir den Anschluss schaffen", freute sich Fimpel.
Es scheint, als haben die vielen Korrekturen im Kader im Herbst und Winter Früchte getragen. Wenngleich gerade bei den Offensivkräften Maurice Deville, Bojan Potnar und Oguzcan Büyükarslan noch Luft nach oben ist.